Cold Brew Coffee

Cold Brew Coffee ist eine Variante von kalt extrahiertem Kaffee, für dessen Herstellung gemahlener Kaffee für einen langen Zeitraum in kaltem Wasser verbleibt. Nach der Filterung (für den Hausgebrauch z.B. in einer French Press) entsteht so ein Kaffeegetränk, welches sich hervorragend kalt trinken lässt. Durch die niedrige Temperatur während der Extraktion werden dem Kaffee weniger Säuren und Bitterstoffe entzogen, was den Cold Brew zudem angenehm weich macht. Der lange Extraktionszeit sorgt zudem für einen hohen Koffeingehalt, was das Getränk sehr belebend macht.

Unterschied zwischen Cold Brew und Eiskaffee

Klassischer Eiskaffee wird mit heißem Wasser gebrüht und anschließend abgekühlt – entweder durch Eiswürfel oder durch Kühlschranklagerung. Cold Brew hingegen kommt auch in der Zubereitung ganz ohne Hitze aus. Dadurch fehlen ihm die bitteren Noten, was ihn besonders weich und bekömmlich macht.

Vorteile von kalt extrahiertem Kaffee

  • Weniger Säure und Bitterstoffe
  • Längere Haltbarkeit im Kühlschrank
  • Vielseitig einsetzbar (pur, mit Milch, als Cocktailbasis)
  • Perfekt für heiße Tage oder empfindliche Mägen

 

Cold Brew selbst machen – lohnt sich das?

An heißen Tagen darf auch der Kaffee gerne kalt sein. Weil abgekühlter Kaffee aber selten mit Genuss einher geht, ist kalt extrahierter Kaffee hier perfekt. Auch die Tatsache, dass man sich gleich für mehrere Tage versorgen kann ist enorm praktisch. Es gibt mittlerweile zwar einige fertige Produkte im Supermarkt, aber fertiger Cold Brew ist oft teuer und voller Zuckerzusätze. Und welcher Kaffee dafür genutzt wurde ist auch oft unklar. Wenn du ihn selbst zubereitest, bestimmst du Geschmack, Intensität und Qualität.

Geschmack, Frische und Kontrolle

Du entscheidest, welche Bohne du nutzt, wie stark der Kaffee werden soll und ob du ihn pur oder gemischt trinken willst. Du kannst also nach Belieben experimentieren und dein perfektes Cold Brew Rezept finden.

Einmal vorbereitet, tagelang versorgt.

Du kannst dir problemlos eine größere Menge Cold Brew herstellen und im Kühlschrank lagern. So hast du einmal Arbeit, aber mehrere Tage Spaß beim Trinken. Der fertige Kaffee oxidiert weniger und schmeckt auch nach Tagen noch frisch.

Günstige Alternative

Ein Liter selbst gemachter Cold Brew kostet nur einen Bruchteil der gekauften Variante – und schmeckt besser. Du brauchst lediglich gute Bohnen, Wasser und etwas Geduld.


Welche Kaffeebohnen eignen sich für Cold Brew?

Der ideale Röstgrad

Grundsätzlich eignen sich alle Kaffees für Cold Brew. Hier solltest du dich aber etwas an deinen sonstigen Trinkgewohnheiten orientieren. Kalt extrahiert Kaffee schmeckt meist milder als klassisch aufgebrühter. Du darfst also ruhig auch eine kräftigere Sorte ausprobieren.

Arabica oder Robusta?

Arabica ist feiner und fruchtiger, Robusta bringt mehr Koffein und Erdigkeit. Eine Mischung kann interessant sein, wenn du sowohl Komplexität als auch Kraft im Geschmack suchst.

Cold Brew aus reinem Robusta sollte jedoch mit Vorsicht genossen werden. Durch die lange Kontaktzeit bei der Herstellung wird mehr Koffein extrahiert. Da Robustabohnen sowieso mehr Koffein beinhalten, kann das Ergebnis schnell ein zu starker Wachmacher sein.

Welcher Mahlgrad ist richtig?

Grob gemahlener Kaffee (für French Press oder besser noch gröber, vergleichbar mit grobem Meersalz) ist ideal, damit keine Schwebstoffe im Kaffee bleiben. Zu feiner Mahlgrad macht das Filtern schwierig und erzeugt Trübungen.

Tipp: Mahlgrad selbst einstellen mit einer Handmühle oder elektrischen Kaffeemühle.


Cold Brew zubereiten – Schritt-für-Schritt Anleitung

Was du brauchst

  • Großer Behälter (Glas oder Kunststoff, z. B. Einmachglas)
  • alternativ eine French Press
  • Kaffeefilter oder feinmaschiges Sieb

Alternativ hierzu kannst du dir auch einen Cold Brew Bereiter zu Hilfe nehmen. Dieser macht den Prozess einfacher, ist aber keineswegs notwendig.

Zusätzlich:

  • Waage
  • Löffel zum Umrühren

Verhältnis Kaffee zu Wasser

Ein gutes Startverhältnis ist 1:8 bis 1:10. Zum Beispiel: 100g Kaffee auf 1 Liter Wasser. Wer es intensiver mag, nimmt 1:7.

Ziehzeit und Temperatur

12 bis 18 Stunden bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank ziehen lassen. Bei Raumtemperatur geht es etwas schneller, im Kühlschrank ist der Geschmack klarer und feiner.

Filtern und Abfüllen

Nach der Ziehzeit den Kaffeesatz durch ein Sieb oder einen Papierfilter abgießen. Tipp: Zwei Filterdurchgänge sorgen für mehr Klarheit. Anschließend in eine saubere, verschließbare Flasche abfüllen.

Herstellung mit dem Cold Brew Bereiter

Fülle einfach die obere Kammer mit dem grob gemahlenen Kaffee und schütte das kalte Wasser durch den Kaffee in die Flasche (ähnlich wie beim Handfiltern). Lasse das Ganze nun die gewünschte Zeit ziehen. Jetzt kannst du den Filter einfach entnehmen und abtropfen lassen. Die Flasche ohne Filter kannst du zur Lagerung einfach in den Kühlschrank stellen.


Cold Brew schneller herstellen – Methoden im Überblick

Das dauert dir alles zu lange? Wir haben ein paar Alternativen gesammelt, bei denen du in kürzerer Zeit zu einem ähnlichen Ergebnis kommen kannst.

Raumtemperatur statt Kühlschrank

Bei Zimmertemperatur extrahiert der Kaffee schneller. Bereits nach 8 Stunden kann das Ergebnis probiert werden. Ideal für Kurzentschlossene.

AeroPress-Methode

Mit grobem Mahlgrad, kaltem Wasser und der AeroPress lässt sich in 3–5 Minuten ein konzentrierter Cold Brew zubereiten. Eine Anleitung findest du hier: AeroPress Cold Brew Rezept (aeropress.com)

Flash Brew / Japanese Style

Heißer Kaffee wird direkt auf Eis gebrüht. Kein echter Cold Brew, aber sehr schnell und geschmacklich sehr nah dran. Ideal mit helleren Röstungen. Dazu einfach etwa 1/3 der Wassermenge durch Eiswürfel ersetzen, auf die der heiße Kaffee aus dem Filter läuft.

Sous-Vide-Methode

Cold Brew in einem verschlossenen Beutel bei ca. 60 °C im Wasserbad für 1–2 Stunden extrahieren. Geht schneller und intensiviert das Aroma. Anleitung: Sous Vide Cold Brew (anovaculinary.com)


Cold Brew aufbewahren

Im Kühlschrank ist Cold Brew bis zu 10 Tage haltbar. Wichtig: luftdicht verschlossen lagern, am besten in einer Glasflasche. Je frischer die Bohne, desto länger das Aroma. Bei Luftkontakt oxidiert der Kaffee schneller und verliert an Geschmack.


Rezepte & Varianten

Cold Brew mit Milch, Sirup oder Tonic

  • Cold Brew + Hafermilch + Vanillesirup = cremiger Sommerdrink
  • Cold Brew + Tonic Water + Zitronenzeste = herber Erfrischer
  • Cold Brew + Eis + Kokosmilch = tropisch-süß

Nitro Cold Brew

Mit Stickstoff versetzt entsteht ein sämiger, cremiger Kaffee – bekannt aus Cafés und Starbucks. Zuhause nicht ganz leicht umzusetzen, aber wer einen Sahnebereiter hat, kann statt Sahne Cold Brew einfüllen und kommt nah dran.

Cold Brew Cocktails

  • Espresso Martini mit Cold Brew
  • Cold Brew Negroni (mit Campari und Wermut)
  • White Russian mit Cold Brew statt Espresso


Cold Drip vs. Cold Brew

Cold Drip ist die "Tropf-Variante" – Wasser träufelt langsam durch das Kaffeebett. Das dauert oft 3 bis 5 Stunden, ergibt aber ein sehr klares, konzentriertes Getränk mit intensiven Aromen. Ideal für Spezialitätenliebhaber mit etwas mehr Geduld.


Häufige Fehler vermeiden

  • Zu feiner Mahlgrad → trüber Kaffee, schwer zu filtern
  • Zu kurzes Ziehen → wenig Aroma, wässrig
  • Offene Lagerung → schneller Aromaverlust
  • Alte Bohnen → flacher Geschmack

Tipp: Immer frische Bohnen verwenden und mit Wasser mittlerer Härte arbeiten.


Fazit

Cold Brew Kaffee ist einfach zuzubereiten, vielseitig und lecker. Ob klassisch oder schnell mit AeroPress oder Sous-Vide: Mit ein wenig Know-how genießt du einen erfrischenden, vollmundigen Kaffee – ganz nach deinem Geschmack. Ideal für heiße Tage, lange Arbeitstage oder entspannte Wochenenden.

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